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Diese Arbeit hat die Analyse und Bewertung des
Spezifikationswerkzeugs "DisCo" (Distributed Cooperation)
zum Gegenstand. DisCo umfasst eine Spezifikationssprache und eine
Testumgebung. Die Testumgebung gestattet es, eine textuell erstellte
Spezifikation graphisch darzustellen und auszufuehren. Die
DisCo-Sprache besitzt objektorientierte und aktionsorientierte
Merkmale. Das Ausfuehrungsmodell der DisCo-Sprache beruht auf dem
Konzept der "joint-actons". Joint-actions sind atomare (in
ihrer Ausfuehrung nicht unterbrechbare) Aktionen, an denen mehrere
Objekte beteiligt sein koennen. Objekte sind Instanziierungen von
Klassen. Das Schalten einer ausgewaehlten Aktion, unter Teilnahme
eines Satzes von Objekten, fuehrt i.a. zu einer Zustandsaenderung
der Objekte. Der Programmablauf ergibt sich durch die sequentielle
Ausfuehrung von Aktionen. Das Verhalten des spezifizierten Systems
wird durch nichtdeterministische Generierung einer Aktionenfolge
bestimmt. Die nichtdeterministische Auswahl der jeweils naechsten
Aktion und der zugehoerigen Teilnehmerobjekte zu einem
Berechnungsschritt wird durch die Ausfuehrungsbedingungen, die zu
jeder Aktion gehoeren, eingeschraenkt.
Die DisCo-Entwickler stellen das Konzept der joint-actions, als
Grundlage fuer Spezifikationen, als Alternative zum
prozessorientierten Modell anderer Spezifikationssprachen zur
Diskussion. Die Aufgabe dieser Studienarbeit besteht nun darin,
herauszuarbeiten, wie auf der Basis dieser Sprache eine
Spezifikation von nebenlaeufigen, miteinander kommunizierenden
Einheiten stattfinden kann, wie also komplexes Systemverhalten mit
DisCo beschreibbar ist. Dabei wird von
Spezifikationssprachen-Charakteristiken, die allgemein zur
Evaluation von Spezifikationssprachen dienen koennen, ausgegangen.
Es wurde untersucht, welche Charakteristiken durch DisCo
unterstuetzt werden, welche ermoeglicht werden und welche dem
Sprachen-Paradigma von DisCo nicht entsprechen. Wichtige
Charakteristiken sind die Moeglichkeiten zur Formulierung von
Nebenlaeufigkeit und Kommunikation, die
Hierarchisierungsmoeglichkeiten oder die Techniken zur Angabe von
zeitlichen Randbedingungen. Die Analyse orientiert sich zudem an der
praktischen Anwendbarkeit der DisCo-Sprache. Um Erfahrung mit
DisCo-Programmierung zu sammeln, wurde die Spezifikation einer
Aufzugssteuerung erarbeitet.
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